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Geschichte

Die Geschichte des Altenzentrums Heilsberg

Am 16. Dezember 1961 weihte der damalige Kirchenpräsident Pfarrer Martin Niemöller das „Altenheim Heilsberg“ ein. „Rassisch Verfolgte nichtjüdischen Glaubens“ sollten auf dem Heilsberg eine Heimstätte finden und Pfarrer Walter Rathgeber fasste die Aufgabe des Hauses in den Worten zusammen: „Hier soll nicht Nächs­tenliebe gepredigt werden, sondern Nächs­tenliebe geübt werden.“ Die beiden Pastore Martin Niemöller und Walter Rathgeber betonten klar und unmissverständlich den christlichen Gedanken der Wiedergutmachung und Sühne sowie die politische Dimension, die Ächtung des Faschismus.

Die hundert Plätze für Bewohner/-innen wurden 1972 durch den Anbau des Ostflügels um 56 und 1982 durch den Bau eines weiteren Pflegebereichs um 52 Plätze erweitert. Mit dem Anbau des neuen Pflegebe­reichs waren die Voraussetzungen dafür geschaffen, schwerstpflegebedürftige Bewohnerin­nen und Bewohner angemessen zu betreuen.

1992 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten, um das veränderte Wohn- und Betreu­ungs­konzept umsetzen zu können. 1995 folgte der Bezug von 8 Personalwohnungen in einem neuen Gebäude. Der Westflügel, das damalige Altenheim, wurde 1999 zum großen Teil abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt und 2001 eingeweiht. Bei dem Neubau legten wir großen Wert auf die Gestaltung der Wohnbereiche und der Bewohnerzimmer.

Am Ende dieses Prozesses standen 180 Plätze zur Verfügung. Doch sich ändernden Ansprüchen der Seniorinnen und Senioren folgten weitere Modernisierungen und so reduzierte sich im Laufe der Jahre die Zahl auf 152 Pflegeplätze. Gab es 1961 in allen Zimmern ein Waschbecken mit fließendem kalten und warmen Wasser – damals eine Errungenschaft – verfügen heute alle Zimmer über ein eigenes Duschbad. Großzügige Aufenthaltsbereiche und -räume, Pflegebäder, Pflegearbeits- und Abstellräume bieten jeder einzelnen Bewohnerin, jedem Bewohner mehr Raum zum Leben.

Doch nicht nur die Ansprüche an räumliche und bauliche Voraussetzungen änderten sich im Laufe der Zeit, auch die Vorstellungen, wie Alten- und Krankenpflege inhaltlich auszu­sehen hat, entwickelte sich in einem starken Maße weiter. Stand 1961 noch die Idee der Gemeinschaft im Mittelpunkt, so herrschen heute unter Seniorinnen und Senioren individuelle Ansprüche und das Bedürfnis nach Selbstbestimmung vor. Dementsprechend ändern sich die Anforderungen an Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und an den Träger der Einrichtung.

Das Helene-Weiss-Haus

1969 entstand auf dem Gelände des Altenzentrums Heilsberg eine Altenwohnanlage mit heute 57 Wohnungen: das Helene-Weiss-Haus. Die gleichnamige Stifterin Helene Weiss, die das Haus mitfinanzierte, bezweckte mit dem Gebäude und ihrer Stiftung, ehemaligen Gemeindehelferin­nen – Frauen, die sich um Gemeindearbeit und Kirche verdient gemacht hatten und meist nur über geringe Renten und finanzielle Mittel verfügten – im Alter ein bezahlbares Zuhause zu ermöglichen. Die Idee dazu kam von Clara Wilhelm, die sich für diese Idee innerhalb des Hilfswerks einsetzte und der es letztendlich zu verdanken ist, dass dieses „Feierabendhaus“ entstand.